Toleranz-Führerschein

4. Akzeptanz sexuelle Vielfalt

4. Station: Eine Jugendliche aus deiner Jugendgruppe erzählt, dass sie am Wochenende ihre neue Freundin ihren Eltern vorstellen möchte.

A: „Oh, ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast. Seit wann seid ihr denn zusammen (..). Du bist bestimmt aufgeregt. Das ist eine große Sache, die Eltern vorzustellen.

B: „Wow, ich wusste gar nicht, dass du lesbisch bist. Das ist ja cool!“

C: Du reagierst gar nicht auf die Aussage, weil ihr das bestimmt unangenehm ist, wenn du darüber redest.

3. Das war richtig!

Option C: Während der abendlichen Teambesprechung sprecht ihr gemeinsam über die Beobachtung. Ihr beschließt, dass ihr dem nachgehen wollt. „Zufälligerweise“ muss auch eine Teamerin die Toilette (die für alle zur Verfügung steht) aufsuchen. Sie beobachtet hierbei, dass alle drei Mädchen in der gleichen Kabine sind und nach einem kurzen Augenblick wieder gemeinsam herauskommen. Die Teamerin, die die beste Beziehung zu den Mädchen hat, spricht die Beobachtung vorsichtig an. Anschließend kommt heraus, dass ein Mädchen sich Insulin nach der Mahlzeit spritzen muss und die guten Freundinnen einfach dabei sind. Aber trotzdem richtig gehandelt. Auch wenn es im Endeffekt keine „schlimmere Sache“ ist, war es gut dem nachzugehen.

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3. Fürsorgepflicht

3. Station: Du bist mit einer Jugendgruppe auf einer Freizeit. Nach dem Mittagessen fällt dir immer wieder auf, dass eine Gruppe von Mädchen in der Toilette verschwindet.

A: Na und? Mädchen gehen immer zusammen auf die Toilette?

B: Rechtlich gesehen, geht es mich nichts an, was die Mädels auf der Toilette machen. Die brauchen auch mal ihre Privatsphäre.

C: Du besprichst deine Beobachtungen mit den anderen Teamer und Teamerinnen. Auch den anderen ist das eigenartige Verhalten aufgefallen. Gemeinsam überlegt ihr, wie ihr mit der Situation umgehen könnt.

1: Chancengleichheit

1. Station: ein Mädchen aus deiner Jugendgruppe trägt nur ein kurzes Top und eine Jacke. Diese Bekleidung hat sie schon seit Tagen an. Du wirst darauf aufmerksam und sprichst das Mädchen an.

A: Als guter Jugendgruppenleiter*in ist es deine Aufgabe sie darauf hinzuweisen, dass diese Bekleidung unangemessen ist. Du stellst sie natürlich sofort zur Rede, weil es so einfach nicht geht.

B: Du weißt, dass das Mädchen von zuhause wenig Unterstützung erhält und fragst sie vorsichtig, ob zuhause alles okay ist.

C: Du sprichst es offen vor der Gruppe an, damit auch alle darauf achten können, dass sie sich besser kleidet. Auch die anderen sollen besser auf ihr optisches Erscheinungsbild achten. Also eine Win-Win-Situation!

2. Das war richtig!

Die Kinder- und Jugendarbeit hat immer das Ziel, die jungen Menschen zu eigenständigen und gesellschaftsfähigen Personen zu erziehen. Wenn du deinem Kind immer die Möglichkeit nimmst etwas selbstständig zu erarbeiten, dann kann es nie lernen mit seiner Behinderung umzugehen. In einem gewissen Maß ist es sehr förderlich, auch mal Aufgaben selbst erledigen zu lassen (auch wenn es nicht gelingt oder es länger dauert). Als du Laufen gelernt hast, bist du auch ein paar Mal gefallen, bevor du es richtig konntest.

Achtung: Es gibt auch Behinderungen, die schwerwiegende Folgen haben können. Beispielsweise wenn ein Kind schlimme und lebensbedrohliche Anfälle bekommt. Dann ist es natürlich absolut notwendig, dass Fachpersonal dabei ist, das sich mit der Behinderung auskennt und ggf. Notfallmedikamente geben kann. Auch eine ausführliche Rücksprache mit dem Elternhaus ist hier unumgänglich.

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2: Teilhabe

2. Station: Neuerdings habt ihr ein Kind in der Kindergruppe, das eine körperliche Behinderung hat.

A: Das ist natürlich super. Du freust dich so darüber, dass du dem Kind nicht mehr von der Seite weichst und du ihm in jeder Lebenslage helfen möchtest. Durch deine Hilfe fühlt sich das Kind richtig wohl in der neuen Umgebung. Weiter so!

B: Mit der neuen Situation kommst du schwer klar, weil Kinder mit einer körperlichen Behinderung gleich auch neue Herausforderungen mit sich bringen. Du lässt bestenfalls die Eltern jedes Mal mitkommen, damit bloß nichts schief geht.

C: Hilfe braucht auch sein Maß. Du kannst natürlich nicht die ganze Zeit neben dem Kind stehen und ihm helfen. Auch das Mitbringen der Eltern ist nicht sonderlich förderlich für das Kind. Am besten ist es, wenn das Kind lernt selbstbestimmt zu leben und Aufgaben so gut wie möglich selbstständig erledigt.

1. Das war richtig:

Option B:

JGL: Hallo Lara, mir ist aufgefallen, dass du in den letzten Tagen immer die gleiche Kleidung trägst.

Lara: Ja, ist halt einfach so!

JGL: Meinst du, du schaffst es morgen etwas anderes anzuziehen?

Lara: Nein.

JGL: Warum denn nicht?

Lara: Ich habe momentan nichts anderes zum Anziehen.

In der Jugendarbeit kommt es häufig vor, dass ihr viele verschiedene Kinder und Jugendliche kennenlernt, die aus ganz verschiedenen Lebenssituationen stammen. Nicht jedes Kind hat so viel Glück aus einem intakten Elternhaus zu kommen, in dem sie gut versorgt werden. Es gibt auch Eltern, die es nicht schaffen regelmäßig zu waschen und ihren Kindern saubere Wäsche zur Verfügung zu stellen. Das solltest du in deiner Arbeit unbedingt berücksichtigen und respektvoll und wertschätzend mit den Kinder und Jugendlichen darüber sprechen!

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Das war leider falsch!!

Klartext – was Jugend bewegt!

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